Kapitel 27 : Petitessen

Petitessen I

Der Tunfisch hat das H verloren,
Ich glaub, es ist im Meer geblieben,
doch wohin ist es getrieben?

Ein Barrakuda sah im blauen Meer das H,
und ich sag es ehrlich,
beinah hätt` er es verschluckt.
Doch war´s ihm zu gefährlich.

So trieb das H, wo es bisher war,
Immer weiter und immer weiter
Die Wellen spielten Blaue Reiter.

Die Kuh in Indien, sie ist heilig,
Tatsache ist, sie hat‘s nicht eilig.
Die hat das H gefunden und es mitgenommen,
da es in dem Meer geschwommen ist gekommen.

Sie hat`s sich an den Schwanz gebunden,
um zu zeigen: seht, ich habe es gefunden.
Die Leute riefen: Tun sei Dank. Ihr Lieben!

Die Kuh wird jetzt mit H geschrieben.

Februar 2022

Petitessen II-VIII

Unendlich ist die Schleife,
wenn richtig nur gebunden.
Die Warteschleife jedoch,
die wartet auf den Kunden.

Der Dax der stürmt jetzt ganz nach oben,
doch an welchen Ort?
Es hieß, die Märkte müssen sich austoben.
Und so weiter und so fort.

Das Virus bleibt da draußen, hier.
Es kann uns nicht mehr locken.
Denn wir,
wir bleiben drinnen hocken.

Das Wiegenlied,
es nennt sich jetzt Berceuse,
Warums so heißt, ich weiß es nicht,
sicher stammt es vom Französ ?

Der Knoten ist wahrlich gern gesehen,
zumal er viele Dinge bindet,
Den Knöterich hingegen,
im Garten möglichst man nicht findet.

Das Narrativ der Alten,
das sollen sie behalten.
Ich kann`s jetzt nicht mehr hören!
Das werde ich hier beschwören.

Bitte nicht nachmachen!

Man reiche mir anbei
mit Akkolade (zeremonielle Umarmung)
ein Tässchen Schokolade
oder zwei.

Doch dann verschüttet man
den Inhalt dieser Tasse,
drum man es lieber lasse.

Besser wäre es,
man reiche eine Schokoladentafel
ohne dies Geschwafel.

Februar 2022

Aus dem unveröffentlichten Band: „Lyrik vom Lande“
© Copyright beim Autor Horst H. Kibbel, Schöneck/Hess.

Comments are closed.