Kapitel 22 : Jahreszeiten

Jahreszeiten

Gefühle

Komm,
der Frühling ist jetzt in!
Der Vogel sizt auf seinem Nest
und brütet,
stiill vor sich hin,
wenn man ihn lässt

Horch,
denn der Sommer naht,
man ahnt es schon,
so klingt es gut,
auf den Wiesen tobt der Storch
mit seiner Brut

Sieh,
nun hat der Herbst so seine Last,
er färbt die Blätter bunt genug.
Der Star verläßt uns jäh in Hast
vergnügt sich vorher mit den Trauben
als Proviant für seinen Flug

Geh,
der Winter kommt daher,
mal weiß, mal kalt, mal garnicht mehr.
Auf dem Knödel sitzt die Meise
und pickt behende,
sie träumt von einer großen Reise
Die irgendwann im Frühling ende

Mai 2012

Frühlingserwachen

Auf Treu und Glauben,
es geht uns gut.
Im Schneckenhaus
das Echo der Erinnerung.
Die Glocke im See,
schlägt sie nicht mehr?
Eine Handvoll Leben,
ein frischer Wind vom Meer.
Es geht uns gut.

Sommerschatten

Bretonische Idylle
im Garten der Unschuldigen.
Sommernacht,
bittersüße Zitronen.
Der Tintenfischer,
mit Emily allein.
Gefangene des Himmels.

Herbstrauschen

Föhnlage.
Eva schläft.
Unsere wunderbaren Jahre,
das geheime Spiel,
Hoffnungshunger.
Endstation Venedig
oder nächstes Jahr in Havanna?

Wintersonne

Wohin, Tochter des Vulkans?
Im Land der weißen Wolke,
Eiszeit.
Der Horizont der Freiheit,
und ein Geheimnis umgibt dich.
Noch ist Eiszeit Im Land der weißen Wolke.
In Deinem Namen ein
Choral am Ende der Reise.

November 2021

Frühlingsgedicht II

Der Winter ist noch nicht ganz gegangen,
da hat der Frühling angefangen,
sich zu zeigen.

Und auf vielen vielen Zweigen
kann man jetzt die Blüten sehn.
als Futter für die Bienen,
grau gelb und wunderschön.

Die Vögel fangen an, ganz leis zu singen,
als wollten sie den Frühling leise loben.
Auf dem hohen Horst da droben,
sieht man Störche stehen,
als wären sie niemals weggeflogen.

Seht ihr die Rehe auf der Kuppe?
Sie merken auch des Frühlings Hauch.
Und auf dem Grün der Wiesen
sieht man jetzt die Hasen,
die da springen und sich necken.

Rispen gelb und lang
formen sich im Haselnussstrauch,
In blättergrün die Osterglocken.
Primel und Krokus wagen es auch,
sich jetzt zu zeigen.

Doch gemach, gemach, der Frühling tanzt erst seinen Reigen.

Februar 2022

Aus dem unveröffentlichten Band: „Lyrik vom Lande“
© Copyright beim Autor Horst H. Kibbel, Schöneck/Hess.

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